Suche
Suche Menü

Den Himmel gibt´s echt.

Reden wir darüber? Schweigen wir? Heinrich Heine lässt ein kleines Hafenmädchen singen im Gedicht “Deutschland, ein Wintermärchen”

„Sie sang vom irdischen Jammertal,
von Freuden, die bald zerronnen,
vom Jenseits, wo die Seele schwelgt
verklärt in ew’gen Wonnen.“
Die Schlusszeile des Gedichtes von Heine:
„Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen“
Was machen wir? Wie Heine?
„Ein neues Lied, ein besseres Lied,
o Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
das Himmelreich errichten.“

Wirklich? Können wir den fröhlichen Atheismus Heines noch teilen? Nach Auschwitz oder Archipel Gulag?
Nein. Wenn es keinen Himmel gibt, wenn es keinen Gott gibt, gibt es auch keine Gerechtigkeit. Wir erleben zu oft schreiende Ungerechtigkeit. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es letztlich keine Gerechtigkeit. (Sinngemäß nach Max Horkheimer).

Wir Christen müssen vom Himmel reden. Als Christen leben wir mit Gott und beten: Dein Reich komme. Das heißt: Gottes Wille soll hier geschehen. An uns Christen soll deutlich werden, was vor Gott zählt: Glaube, Hoffnung und Liebe. Christen dürfen aus der unendlichen Quelle schöpfen und ihre Welt in diesem Sinn prägen. Nicht als eigene Leistung. Aus Dankbarkeit für Gottes erfahrene Liebe und Vergebung. Als Christen wagen wir Vertrauen. Auf den unsichtbaren Gott. Seine Spuren sind unübersehbar.

Mit dem Verlust des Himmels bzw. Gottes verlieren wir alles: Glaube, Hoffnung, Liebe. Dann triumphiert die Ich-Sucht: Ich bin der Mittelpunkt. Das prägt leider vielfach unsere Gegenwart.
Reden wir also vom Himmel und Gott. Basis der Christen für vertrauen, hoffen und lieben.

Ulrich Freischlad