Sie erinnern den Film von R. W. Fassbinder? Eine verwitwete Putzfrau lernt einen 20 Jahre jüngeren Marokkaner lieben. Die Umgebung reagiert unsicher, ablehnend feindselig. Angst bestimmt nun die Paarbeziehung.
Nach 70 Jahren Frieden und Sicherheit ändern sich die Verhältnisse in Deutschland, in Europa: Die Volksparteien verlieren an Zuspruch. Neue Gruppen äußern ihre Unzufriedenheit, manchmal mehr von Wut als von Verstand beherrscht. Lösungen haben sie nicht immer. Sorgen um die Schöpfung werden hier ernst genommen, dort verlacht. Die Jungen fürchten die finanziellen Lasten, die die Alten aufgebaut haben. In unserem Gemeinwesen ist man ausreichend versorgt. Und doch glaubt man, dass Menschen, die aus unstrittig elenden Verhältnissen zu uns flüchten, den Staat ruinieren.
Das alles macht Angst.
Die Folge: wüste Beschimpfungen, grobe Beleidigungen, unsachliche Verbalattacken, Tätlichkeiten, Verlust von Augenmaß und Achtung vor dem Anderen. Leider geben Politiker nicht immer ein gutes Beispiel. Das entspringt dem Gefühl eigener Hilflosigkeit, die durch Lautstärke überdeckt wird.
Haben wir das nötig? Nein! Wir leben in einem geordneten Rechtsstaat, in weltweit fast einzigartig wirtschaftlich guten Verhältnissen, genießen weitreichende Freiheiten. Ja, es stimmt auch, dass nicht alles optimal ist. Aber: Lassen wir uns durch die Ängstlichen nicht unseren Seelenfrieden, unsere innere Balance nehmen! Stehen wir zu unseren christlichen Werten: Wertschätzung des Nächsten, Großmut, Nachsicht! Vertrauen wir auf die Gaben, die Gott uns schenkte – zu eigenem und fremdem Nutzen, zu Problemlösungen. Daraus erwächst Kraft und Schutz für unsere Seelen.
Wolfgang Wegener, 41236 Mönchengladbach, Vierhausstr. 3, als Vertreter der Neuapostolischen Gemeinden in der ACK Krefeld
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